25.01.2021
Das Bildungsbüro der Stadt Würzburg stellt sich vor – Rückblick, Ausblick und Schwerpunkte
von Nadine Bernard, Alexandra Maßmann und Dominika Simonetti
Im Zuge der Bundesförderung „Bildung integriert“ konnte die Stadt Würzburg im Jahr 2019 ein Bildungsbüro gründen. Seit dem Sommer 2020 ist das Büro mit drei Stellen voll besetzt und kann sich seitdem intensiv zwei Schwerpunktthemen widmen: Ganztägige und nachmittägliche Bildung und Betreuung an Schulen sowie kulturelle Bildung. Beide Themen werden dabei nicht nur von der Stadtverwaltung und anderen staatlichen Institutionen geprägt und gestaltet. Auch zivilgesellschaftliche Organisationen wie Vereine, Stiftungen und Wohlfahrtsverbände leisten mit ihrer Arbeit einen wichtigen Beitrag sowohl in der Betreuung von Schüler*innen als auch bei der kulturellen Bildung der Bürger*innen in allen Lebensaltern.
Die Auswahl der kreisfreien Stadt Würzburg als Untersuchungsregion für die ZivilKoop-Studie kam uns daher sehr gelegen und wir freuen uns, durch das Projekt noch intensivere Einblicke zu erhalten. Wir möchten die Chance nutzen, unsere Schwerpunkte im Folgenden etwas genauer vorzustellen.
Kulturelle Bildung für alle
Würzburg verfügt über eine vielfältige Kulturlandschaft, die sowohl von freien Kulturschaffenden als auch von städtischen Einrichtungen bespielt wird. Viele dieser Akteur*innen haben sich der Vermittlung kultureller Inhalte, Techniken und der kulturellen Bildung verschiedener Zielgruppen verschrieben. Die Angebote reichen von Führungen im Museum über Schreibwerkstätten bis hin zu Graffiti-Workshops. Zum Teil werden diese Angebote von den Anbietenden in Eigenverantwortung organisiert und durchgeführt, andere Formate finden aber auch z.B. in Kultureinrichtungen, Erwachsenenbildungseinrichtungen oder in Kooperation mit Schulen oder Kindergärten statt. Kulturelle Bildung kann in allen Lebensphasen und in unterschiedlichsten Settings eine Rolle spielen. Es handelt sich um ein sehr dynamisches und vielfältiges Bildungsfeld, was es aber daher auch schwer datenbasiert greifbar macht. Die amtliche Datenlage zur kulturellen Bildung ist dabei nicht nur in Würzburg, sondern auch bundesweit noch ausbaufähig. Insofern widmen wir uns diesem wichtigen Thema u.a. dadurch, indem wir Statistiken städtischer Einrichtungen zusammenfassen und eigene Daten erheben, um dadurch Gelingensbedingungen identifizieren und der Stadtverwaltung datenbasierte Handlungsempfehlungen vorlegen zu können. Das Projekt Bunte Wände für Vielfalt in Würzburg steht exemplarisch für gelungene kulturelle Bildungsarbeit. Hier erarbeiten Schülerinnen und Schüler gestalterische Ideen für Statements für Akzeptanz und Vielfalt. Umgesetzt werden diese mit Graffitikunst auf großen öffentlichen Wänden. So werden die Botschaften der Jugendlichen in das Stadtbild transportiert. Ein besonderer Erfolgsgarant stellte in diesem Projekt die Zusammenarbeit mit dem Stadtjugendring und der Jugendbildungsstätte Unterfranken dar.
Den ersten Teil des Berichts zur kulturellen Bildung in Würzburg hat das Bildungsbüro im Herbst 2020 veröffentlicht. Im Frühjahr 2021 folgt Teil II (Analysen). Abgeschlossen wird die Berichterstattung zu dem Thema voraussichtlich im Herbst 2021 mit Teil III, den Handlungsempfehlungen.
Schule als Lebensraum
Viele Kinder und Jugendliche verbringen heute deutlich mehr Zeit in der Schule als noch vor zehn Jahren. Die Nachfrage nach Betreuung zeigt sich bereits im frühkindlichen Bereich und setzt sich im Schulalter fort. Schulen sind dadurch nicht mehr nur „Lernräume“, sondern werden immer mehr zu „Lebensräumen“ der Schüler*innen. Damit gehen besondere Veränderungen und Bedarfe einher, die auch die Kommune als Sachaufwandsträgerin vieler Schulen berücksichtigen muss. Diese Bedarfe werden durch den ab 2025 geltenden Rechtsanspruch auf ganztägige Betreuung im Grundschulalter noch bekräftigt.
Aufgrund der aktuellen und zukünftigen Bedeutung der Betreuung im Schulalter ist der zweite aktuelle Arbeitsschwerpunkt für das Bildungsbüro der Stadt Würzburg daher die ganztägige und nachmittägliche Bildung und Betreuung an Schulen. Ausgangspunkt ist die Ist-Situation, der stetig steigende Bedarf, das Aufzeigen der Vielzahl unterschiedlicher schulischer Betreuungsformen sowie die Vorstellung der Träger*innen der Betreuung.
Wie geht es weiter?
Die Berichte des Bildungsbüros werden in drei Teilen veröffentlicht und jeweils in relevanten politischen Gremien und Netzwerken vorgestellt. Dazu werden in enger Abstimmung mit den Fachstellen aus dem Rathaus Analysen und Handlungsempfehlungen erstellt. Im Frühjahr 2021 ist mit Einblicken in die erhobenen Daten zu rechnen, im Sommer werden Handlungsempfehlungen in Zusammenarbeit mit der Lenkungsgruppe „Bildung integriert“ und dem Bildungsbeirat erarbeitet und dann voraussichtlich im Herbst 2021 im finalen Bericht veröffentlicht.
Alle Veröffentlichungen des Bildungsbüros finden Sie hier.
Wir freuen uns, dass die ZivilKoop-Studie weitere Einblicke zu unseren Schwerpunkten und weit darüber hinaus liefert.
Für Fragen, Anregungen und einen Austausch stehen wir sehr gerne zu Verfügung.
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