06.11.2020

Bildung als Querschnittsthema kommunaler Planungsprozesse
von Sarah Beierle und Tabea Schlimbach
Die Gesellschaft und damit auch die Kommunen unterliegen einem ständigen Wandel, der auch die ökonomischen, ökologischen, sozialen und kulturellen Lebensbedingungen der Bürgerinnen und Bürger verändert. Städte und Landkreise müssen diese Veränderungen erkennen und im Bedarfsfall schnell adäquate Antworten finden. Bildungsthemen haben dabei in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen. Beim Aufbau kommunaler Bildungslandschaften leisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bildungsmanagements und -monitorings (viele davon gefördert über das Bundesprogramm „Bildung integriert“ des BMBF) wertvolle Unterstützung. Dabei werden sie im Rahmen der Transferinitiative für kommunales Bildungsmanagement des BMBF durch Transferagenturen beraten. Diese bieten unter anderem Bedarfsanalysen und Qualifizierungsangebote für Städte und Landkreise an.
Die Transferagentur Mitteldeutschland (TransMit) ist für die Länder Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt zuständig. Mit der zweiten Ausgabe ihrer Broschüre „TransMit plus“ widmet sie sich kommunalen Planungsprozessen unter dem Fokus Bildung. Die Autorinnen und Autoren diskutieren Bildungsplanung als Querschnittsaufgabe und idealerweise als Element integrierter Sozialplanung. Dabei sprechen sie auch die Beteiligung und Kooperation von und mit Bürgerinnen und Bürgern, zivilgesellschaftlichen Akteuren und Bildungsanbietern immer wieder an. Im Ausblick des Heftes beschreibt Jenny Richter, Leiterin von TransMit, den idealtypischen Prozess von Bildungsplanung. Sie sieht in der frühzeitigen Einbindung zivilgesellschaftlicher Akteure in solche Planungen eine wichtige Gelingensbedingung. In diesem Zusammenhang diskutiert sie unter anderem partnerschaftliche Formen von Kooperation und Vernetzung zwischen Verwaltung und zivilgesellschaftlichen Akteuren. Außerdem benennt sie verschiedene Formate der Beteiligung und stellt die Notwendigkeit einer Sensibilisierung und Qualifizierung der beteiligten Akteure für Bildungsplanung heraus. Nicht zuletzt spricht sie Herausforderungen wie die Koordination solcher Austauschprozesse und Aspekte der Mitbestimmung an.
Die Zivilgesellschaft ist im Prozess kommunaler Bildungsplanung Bildungsanbieter, Sprachrohr der Bürgerschaft und Mitgestalter der Bildungslandschaften. Außerdem trägt sie aktiv zu einem breiteren Bildungsverständnis, welches über formale Bildung hinausgeht, bei. Dennoch bleibt es weiterhin eine Herausforderung, zivilgesellschaftliche Akteure auf kommunaler Ebene in dieser Rollenvielfalt wahrzunehmen und ihre Potentiale entsprechend zu nutzen.
Die Broschüre TransMit plus Nr. 2 „Kommunale Planungsprozesse unter dem Fokus Bildung“ sowie die erste Ausgabe von TransMit plus mit dem Thema „Kommunales Bildungsmonitoring – Anschlüsse herstellen“ können kostenfrei über ein Bestellformular bezogen werden und sind zudem als Onlineversion verfügbar.
https://www.transferagentur-mitteldeutschland.de/materialien/transmit-plus/